DRAMAWERKSTATT
Apr
24

Neue Welt

Eine Parodie

2 D, 4 H & Chor

UA 01.03.2002, Städtische Bühnen Münster

Die Parodie auf die Zukunftsvision von Aldous Huxleys war eine Auftragsarbeit der Städtischen Bühnen Münster. Die Produktion unter der Regie von Andreas Robertz wurde im Zusammenspiel von professionellem Schauspielensemble und Theaterjugendclub auf die Bühne gebracht.

Zum Stück

Endlich ist sie da - die perfekte Welt. Die neuen Menschen sind schön, gesund und sorgenfrei, ihre Tage vergehen im Rausch, ihr Leben ist ein großer Spaß. Und wenn doch einmal etwas schief geht, gibt es die Jungs von der Bedürfnisbereitschaft, gibt es synthetische Drogen und hormonelle Behandlungen. Zeugung und Geburt sind abgeschafft, Alter und Schmerz sind ausgemerzt, die Menschen kennen weder Krankheiten noch Liebe noch längere Beziehungen.
Für diejenigen unter ihnen, die diese elementaren Gefühle vermissen, gibt es die Touristenattraktion Marrakesch, eine Stadt, in der es alte Rituale wie Prügeleien, Feindschaft, Not und Schmerzen gibt.
Ein "Social-fiction", der eine utopische Gesellschaft hautnah erlebbar macht und die Zuschauer in eine von Servicepersonal und Animateuren geleitete Welt entführt.

Pressestimmen

"Huxleys Utopien wandeln sich unter der Federführung von Thomas Richhardt in eine beißende Fast-Realsatire, die mit jugendlichem Schwung, moderner Technik und pointierten Dialogen daher kommt."
(Westfälischer Anzeiger)

"Gelangweilt gesunde, geklonte und sich ihrer fremdgesteuerten Existenz nicht bewusste Kinder der Gen-Revolution gehen risikofreien Glückstagen nach, die durch Animateure und `Big-Brother´-Aufsichtsrat in vorgeschriebenen Bahnen verlaufen: eupohrisiert, halluziniert, ritualisierend. (...) Autor Thomas Richhardt hat die Parodie weniger aus Huxleys Roman, mehr aus der Sprache unserer Medienwerbeclibmoderatorenwelt bezogen, deren Realwerte Satire genug tragen."
(Westfälische Nachrichten)

"Trotz so gewichtiger und momentan heiß diskutierter Themen wie Gentechnik und Globalisierung bereitet das tolle Stück sehr viel Spaß. Richhardt bietet mit seiner kurzen Story Diskussionsanreize und funktionalisiert die Bühne nicht als Katheder. Er macht sich über den Körperkult der Fit-for-Fun-Generation, Motivationstraining a la Microsoft und das neue Genre des Angestelltendramas lustig, zitiert den Film `Fight Club´, verweist auf den Roman `Elemtarteilchen´und wischt so ganz nebenbei dem alten Spaßverderber Brecht eins aus."
(Stadtmagazin GIG)

MATERIALIEN

Regie: Andreas Robertz; Bühne: Jürgen Lancier; Kostüme: Ursina Zürcher; Mit: Therese Dörr, Cornelia Kupferschmid, Ekkehard Freye, Franz Frickel, Thomas Kemper, Christoph Römer